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Utopie ist machbar, Herr Nachbar ———— Utopie ist machbar, Herr Nachbar

Archiv: Freitag, 11. Mai 2012

3 Artikel Gemeinschaft

Drei Artikel zum Thema Gemeinschaft


Wegen der unterschiedlichsten Fragen, wie ich mir das Leben hier in den Pyrenäen denn als Gemeinschaft vorstelle, folgen jetzt 3 Artikel dazu. Nicht wundern, teilweise wiederholen sich Gedankengänge, da ich die Texte unabhängig voneinander geschrieben hab, ohne meine vorherigen Texte lesen zu können. Ich freu mich über eure Meinungen!


Was ist meine persönliche Motivation

Was ist meine persönliche Motivation

zum Wunsch, in Gemeinschaft zu leben?

Ausschließlich in Ehe & Kleinfamilie mein Leben zu verbringen, hatte mich schon als Kind und Jugendliche überhaupt nicht gereizt. Ich fragte mich immer wieder, warum alle anderen so scharf auf die Liebe fürs Leben sind. Eine Zweierbeziehung kann wunderbar sein, doch ausschließlich? Nee, das wollte ich sicher nicht! Das schwamm allerdings eher diffus in meinem Kopf herum – ich hatte keine Idee, wie es anders funktionieren könnte. Später als Teenie las ich anthropologische Literatur über Naturvölker (Margaret Mead etc), und war fasziniert von der Idee, als Stamm zusammen zu leben, glaubte aber noch nicht daran, dass das in der westlichen Welt möglich wäre.

Und dann entstand die Hippie-Kultur! Ich war 15 Jahre alt und lebte auf dem Land: die ersten Landkommunen entstanden in der Nähe, misstrauisch bestaunt von der alteingesessenen Bevölkerung. Jaaa, so wollte ich leben!

Unsere erste Stadt-WG entstand als ich 19 war, zusammen mit einer Freundin. Arbeiten taten wir in einem großen Freak-Café, das als anarchistisches Kollektiv geführt wurde und 15 Jahre rund 20 wechselnden Personen ihren Lebensunterhalt sicherte – und nur deshalb endete, weil der Mietvertrag auslief. Meiner Meinung nach funktionierte dieses Kollektiv, weil es ein wöchentliches Plenum gab, “Talk” genannt, in dem unter anderem die Arbeits-Schichten für die folgende Woche aufgeteilt wurden. Der wichtigste Part war jedoch der Gesprächsteil, in dem jeder jedem alles sagte, was ihm nicht passte - teilweise flogen ziemlich die Fetzen, doch dadurch stauten sich nie Agressionen auf.  —–  In unserer WG wurden wir ohne unser Zutun mehr, alte Freunde tauchten auf und blieben. Wir suchten ein Zuhause auf dem Land, fanden ein Hexenhäuschen im Wald und wurden stetig mehr Menschen & Tiere.

Für eine „richtige“ Landkommune reisten zwei von uns durch Deutschland auf der Suche nach dem passenden Platz – und wurden im bayrischen Wald, einsam auf einem Berg gelegen fündig. Letztlich scheiterte unser Traum an unserer Blauäugigkeit: mangelnde Erfahrung in Landwirtschaft und Gemeinschaftsleben. Immer dieselben Leute leisteten anfallende Arbeiten oder besorgten Geld und andere widmeten sich „Rauchwaren“. Wir waren nicht in der Lage, unseren alten Schulfreunden klar zu machen, dass es so nicht klappt und die Gemeinschaft löste sich auf. Trotzdem habe ich in diesen Zeiten sagenhaft viel gelernt über zwischenmenschliche Strukturen und über mich selbst.

In einem Bauwagen-Dorf erlebte ich danach traumhaft schöne Zeiten in lockerer Gemeinschaft im norddeutschen Flachland. Da jeder sein eigenes Zuhause und damit seinen komplett privaten Bereich hatte, waren Auseinandersetzungen so selten, dass sie leicht gelöst werden konnten.

Um in einen Ashram einzutreten, verließ ich sie: eine total andere Welt. Anfangs wohnten wir mit 40 Personen dicht an dicht in Bambushütten – als wir mehr wurden, hatten wir mehr Platz, doch teilten sich immer 2 Mitglieder einen Raum. Wenn man so dicht mit geliebten Freunden zusammen lebt, lernt man Akzeptanz & Toleranz – vor allem deswegen, weil man sich selbst sehr gut kennen lernt: die eigenen Macken und auch die eigenen Stärken – beides Eigenschaften, die in unserer Hochzivilisation oft unter den Tisch fallen. Das tägliche Leben war klar strukturiert, gemeinsames Essen, geregelte Arbeitszeiten und Meditation. Und trotz alledem: wie oft haben wir zusammen gelacht, geblödelt und Unsinn gemacht – viel mehr, als ich später in anderen Arbeitsumfeldern je erlebt habe. Wir arbeiteten oft 10 Stunden und haben es nie als Arbeit empfunden, da jeder in seinem Wunschgebiet tätig war – nach meinen eigentlichen Aufgaben in der Küche habe ich oft noch in anderen Departements mitgeholfen, ganz einfach weil es so viel Spaß machte.

Danach folgten noch andere Gemeinschafts-Erfahrungen, sowie Alleine-Leben, Reisen, Arbeit in der Gastronomie und Studium alternativer Heilmethoden. Dabei wurde ich mir meiner Motivationen und echten Wünsche immer klarer – außerdem lernte ich viel über zwischenmenschliche Mechanismen und Gruppenprozesse.

In meinen ersten Communities bin ich meist mit dem Strom mitgeschwommen – war introvertiert & schüchtern und habe viel meditiert. Was heißt, es waren meist die anderen, die aktiv bestimmten, wohin es insgesamt gehen solle, obwohl ich für die Koordination in meinem Fachgebiet selbst verantwortlich war. Als ich dann im späteren Leben selbstsicherer auch meine eigenen Vorstellungen durchsetzen wollte, stellte ich fest, dass wir in unserer Gesellschaft ganz offensichtlich keine Methoden gelernt haben, wie wir die Wünsche aller Beteiligten harmonisch unter einen Hut kriegen können. Woher denn auch: in unserer Gesellschaft ist es üblich, dass man entweder Chef oder folgsamer Untergebener zu sein hat. Also muss man sich entscheiden: wer extrovertiert genug ist, setzt sich durch – und die Sanftmütigen, die keine Lust auf heftige Auseinandersetzungen haben, die folgen halt – oder sie versuchen, sich dem Ganzen mit unterschiedlichsten Methoden zu entziehen. Und Demokratie halte ich nicht für die Lösung, die finde ich zwar besser als Diktatur, doch glückselig lächelnden Menschen bin ich morgens um 7 Uhr in der U-Bahn noch nie begegnet ……..

Was ich hier möchte, ist eine neue Art & Weise des Zusammen-Lebens. Eine, die nicht auf den alten Mechanismen beruht, sondern darauf, dass alle gleich wichtig sind. Wo jeder Chef in seinem Fachgebiet ist, sein Wissen teilt – und auch auf neue Ideen horcht und sich freut, von anderen lernen zu können. Wo man gemeinsam die am besten für alle passenden Wege findet – in gegenseitigem Vertrauen, Vertrauen in sich selbst und Vertrauen ins große Ganze. Und falls man das noch nicht immer in sich verspürt: jeder kanns lernen, wenn er dazu bereit ist, ehrlich nach innen zu schauen. Und wo jeder sich motiviert, seinen Hintern hochzukriegen, um was fürs Allgemeinwohl (und damit für sich selbst) beizusteuern.

Doch sooo neu ist das alles nun auch wieder nicht – funktionierende Experimente dazu hat es immer gegeben und gibt es derzeit auf der Erde auch genug. Und die Beteiligten versuchen täglich von Neuem, aktiv gemeinsam Lösungen zu finden, in denen alle Beteiligten sich ihre Wünsche erfüllen können – und bei unterschiedlichen Meinungen aktiv in Respekt & Toleranz neue Lösungswege probieren.

Ja Leute, klingt teilweise etwas pathetisch, was? Hab das eben Geschriebene grad noch mal durchgelesen – doch sorry, wenn ich in mich hinein horche: es ist meine Wahrheit.

Ich habe auch so meine ganz persönlichen Ängste, was die Gemeinschaft betrifft: Werden die Menschen, die kommen, auch zu mir passen? Werden sie mich so akzeptieren können wie ich bin? Wird mein Konzept aufgehen, oder verlieren wir uns doch wieder in alten Mustern? Was würde ich dann machen – gehen – bleiben? Werde ich wirklich so glücklich sein, wie ich mir das erhoffe? Wird es auf der praktischen Ebene mit Geld-Verdienen und Selbstversorgung klappen? — Nun ja, eigentlich die ganz normalen Befürchtungen, die jeden von uns in irgendeiner Form manchmal heimsuchen – ich höre meinem Verstand dann zu, und erkläre mir (und ihm) dann, dass das alte Ängste aus der Vergangenheit sind und wir unsere Gegenwart & Zukunft in unseren eigenen Händen halten – wir kreieren unsere eigene Realität jeden Moment neu mit dem, was wir ausstrahlen.

Zurzeit verzettele ich mich etwas, weil ich alle Bereiche irgendwie abdecken will, oder zumindest so weit als möglich vorbereiten – und manchmal kann ich mich auch nicht so recht motivieren zur Arbeit, weil es ganz einfach so viel ist, was alles zu tun ist. Ab und zu denke ich, es wär einfacher, wenn schon mehr Leute hier wären – dann könnten wir gemeinsam entscheiden, welches die nächsten Schritte sind, damit ich jetzt nicht Sachen vorbereite, die später möglicherweise ganz anders gebraucht werden.

Mein erstes Jahr hier habe ich oft einfach nur die Natur genossen und häufig nur das Nötigste getan – und mir ist bewusst, dass Neuankömmlinge hier auch erstmal ihre Zeit brauchen, um zu sich selbst zu finden und die alten Muster hinter sich zu lassen. Trotzdem müssen wir es irgendwie schaffen, auch in den Kennenlern-Phasen hier genug auf die Reihe zu kriegen, dass das Projekt gut voran geht.

Wer auch immer Interesse hat, eine Weile dabei mitzuhelfen dieses Projekt mit aufzubauen – oder Lust verspürt, hier ganz einzusteigen, ist herzlich willkommen! Packt eure Rucksäcke und Bergschuhe ein und macht euch auf die Socken!

Freunde, ich freue mich auf euch  :-D


Meine Gedanken zur hier entstehenden Gemeinschaft

Meine Gedanken

zur hier entstehenden Gemeinschaft:

Die werden sich sicher im Laufe der Zeit durch´s Zusammenleben noch wandeln.

Warum will ich eigentlich in einer Gemeinschaft leben, für was will ich einen Teil meiner Freiheit aufgeben? Ich könnte doch einfach hier ruhig vor mich hin leben, meditieren & schamanisch reisen, durch die Pyrenäen stromern & Leute besuchen, Wildpflanzen sammeln & etwas Gemüse anbauen – liebe Freunde in der Nähe und ansonsten Natur pur – bisschen Geld über´s Internet verdienen & meine Ideen veröffentlichen – und bin soweit zufrieden.

Ja, das stimmt theoretisch, doch ich will noch mehr – möcht ganz einfach diesen Platz mit anderen teilen, denn geteilte Freude ist multiplizierte Freude! Ich habe halt erlebt, wieviel Glück und Freude in Gemeinschaft entstehen können – und wie sich darin das spirituelle Wachstum beschleunigen kann. Und vor allem, wieviel mehr wir jeder für uns selbst, für Gaia sowie für die Menschheit als Ganzes erreichen können, wenn wir uns zusammen schließen.

Vorteile auf der physischen Ebene: auf der ganz praktischen Ebene können wir als Kollektiv viel mehr erleben als das allein möglich wäre, weil sich im Kollektiv die für jeden zu leistende Arbeitszeit drastisch reduziert – um dieselben Resultate für jeden einzelnen zu erzielen als wenn man alles allein erschaffen wollte – und damit entsteht Freiraum für andere Aktivitäten ……….. Außerdem kann man es meist (nicht immer) so einrichten, dass jeder für die Aufgaben verantwortlich ist, auf die er am meisten Lust hat.

Auf der energetischen Ebene: als kollektives energetisches Gedanken- und Gefühls-Feld bewegen wir immens viiiiiel mehr als jeder von uns allein bewegen könnte. Das gilt für unsere eigenen Erfolge auf der physischen Ebene – und auch um Bewegung ins große Ganze für Gaia und den Rest der Menschheit zu bringen.

Und ob man nun an die diversen unterschiedlichsten 2012-Voraussagen glaubt oder nicht, ich jedenfalls möchte zum derzeitigen Stand von Gaia und vieler unzufriedener Menschen einen beglückenden Beitrag leisten:

  • ganz praktisch als Community vorleben, dass es beglückend geht – und andere Menschen in Urlaub oder „Probe-Ausstieg“ dran teilhaben lassen.
  • als virtuelle Community im Internet von eigenen Erfahrungen & Wissen berichten – und einen Ideenpool veröffentlichen, was es an besseren, „sauberen“ Möglichkeiten und Techniken auf der Erde bereits gibt und möglich ist – dazu muss man nicht hier leben, sondern kann sich irgendwo auf dieser Erde befinden – wer Lust hat an der virtuellen Community teilzunehmen, einfach melden :-)

Man könnte die Anfragen auf meinen Aufruf zur Gemeinschafts-Gründung in 2 Gruppen aufteilen – die, die bereits Gemeinschafts-Erfahrung haben – und die, die keine haben.

Die ohne eigene Erfahrung empfinden Gemeinschaft manchmal rosarot, sie wollen raus aus ihrem unbefriedigenden Leben und endlich ungestört von Repressalien alles ausprobieren und erleben, wovon sie vorher nur träumen konnten. Sie erzählen oft von Freiheit und dass jeder machen können soll, was er will. Nach meiner Erfahrung geht das in einer Gemeinschaft so nicht, da muss man Rücksichten nehmen und sich an gemeinschaftlich erzielte Beschlüsse halten – oder an die im Vorweg festgelegten Bedingungen, die ja nicht immer jedem zusagen. „Anarchie ist machbar, Herr Nachbar“, was früher an jeder Hauswand stand, daran glaube ich heute so nicht mehr – das landet im unbefriedigenden Chaos, es sei denn alle Beteiligten haben bereits das absolute Vertrauen in die jedem eigene, innere göttliche Quelle.

Die mit Gemeinschaftserfahrung sind wiederum manchmal frustriert vorbelastet, weil sie bereits erlebt haben, wie Kommunen an Auseinandersetzungen wegen unterschiedlicher Weltbilder oder unterschiedlicher Vorstellungen vom Zusammenleben auseinander bröselten – oder wenn wenige die meiste Arbeit leisteten und andere hauptsächlich Nutznießer waren. Oder ganz einfach daran, dass wir alle unsere innerlich nicht bearbeiteten Themen mitnehmen, egal wohin wir gehen – was dazu führt, dass wir in unserem erträumten Paradies dieselben zwischenmenschlichen Probleme erleben wie vorher.

Da ich viele dieser Problematiken in der einen oder anderen Form auch schon selbst oder bei befreundeten Communities erlebt habe, hoffe ich dem mit einigen Kriterien im Vorfeld vorzubeugen (soweit das denn geht).

  • Spiritualität: wir sollten alle ein zumindest ähnliches spirituelles Weltbild haben – in meinem Fall das des Rainbow-Spirits: Alles ist beseelt, daher habe ich vor allem Leben Achtung und töte Tiere, fälle Bäume usw nur wenn wirklich notwendig – die schamanische Weltsicht ist sich unumstößlich sicher, dass Gaia und Mutter Natur am besten wissen, was richtig und passend ist, und deshalb lässt man sie möglichst ungestört mit so wenigen Eingriffen wie möglich walten – und als letztes: lebe so einfach wie möglich, nimm und gib – zum derzeitigen Zustand der Erde ist das Geben wohl fast wichtiger.
  • Natur: mit einem einfachen Leben inmitten von Natur, Nahrung aus der Natur, Wärme aus der Natur, Behausung aus der Natur, selber auch Natur, bekommt man von der Natur, Gaia und dem großen Ganzen Einblicke, Einsichten, Erleuchtungen und das beglückende sichere Gefühl, dass das eigene Leben genau so richtig und vom großen Ganzen gewollt ist wie es ist.
  • Geräuschkulisse: ein paar Regeln müssen sein, damit alle im Tal die Natur ungestört genießen können – keine Krachmaschinen wie Sägen, Quads, Cross-Motorräder etc im Tal – Volksverblödungs-Mechanismen wie Fernseher, Computerspiele oder Dauer-Radio-Berieselung bleiben weg – Lautsprecher-Musik im eigenen Zuhause in einer Lautstärke, dass sie den Nachbarn nicht stören kann.
  • Arbeit: durchschnittlich jeder tägliche Arbeit für´s Projekt 6 Stunden (je nachdem, was grad anliegt – kein Dogma, wer will kann gern mehr tun :-) ) - dann hat jeder noch genug Zeit & Muße für alles Private und das Projekt schreitet gut voran – wenn wir erstmal ein eingespieltes Team sind und jeder weiss, welche Aufgaben wann anliegen, werden wir solche Zeitvorgaben eh nicht mehr brauchen – und ich finde, soweit das jeweils möglich ist, sollte jeder immer in dem Bereich arbeiten, der ihm persönlich am meisten Spaß macht – und für sein Lieblings-Fachgebiet die Gesamt-Koordination übernehmenalle anliegenden Aufgabenbereiche können wir nach persönlichen Vorlieben unter uns aufteilen – klar, da bleibt immer noch ´nen Rest, den keiner wirklich mag, der wird dann halt gleichmäßig auf alle aufgeteilt – schauen wir mal, was alles an Talenten zusammen kommt oder im Laufe der Zeit entsteht!
  • Bereiche, die mir spontan einfallen: Gemüseanbau, Imkerei, Pilzzucht, Lehmhüttenbau, Hühner (falls wir unbefruchtete Eier haben wollen), Gemeinschaftsbauten wie Freiluft-Badehaus, Komposttoiletten, Werkstatt, Gewächshaus, alles was mit Pferden zu tun hat, Feuerholz, Wege anlegen, Zäune reparieren usw usw usw.

(Meine persönlichen Lieblings-Aufgaben zB ranken sich hauptsächlich rund um Nahrung, zB Kochen/Backen – Tempeh/Tofu-Produktion & Räucherung – Wintervorräte anlegen – Wildnahrung sammeln – sowie Solar-Kocher/Trockner bauen – Lehmbau (Öfen/Hütten), Märkte, schamanische Seminare, Organisation & Gästebetreuung – und natürlich schreiben)

  • Plenum: wir sollten ein regelmäßiges Plenum mit Redestab abhalten, in dem jeder alles sagen kann, was er auf dem Herzen hat – wer den Redestab hält, darf bis zum Ende ausreden, auch wenn andere mit dem Gesagten nicht einverstanden sind, sie können danach genau so ausführlich ihre Meinung schildern – dort sollten auch alle gemeinsamen Aktionen besprochen werden – sowie die Angelegenheiten, die in irgendeiner Form alle betreffen.
  • Entscheidungsfindung: ich bin Anhänger des Konsens-Prinzips, da bei demokratischen Mehrheits-Entscheidungen immer welche unzufrieden mit Ergebnissen sind, was dann wiederum leicht zu Auseinandersetzungen führen kann – mir ist durchaus bewusst, dass Konsens-Entscheidungen manchmal wesentlich mehr Zeit beanspruchen können, doch dann ist jeder glücklich und zufrieden damit – und außerdem lernt man in solchen Gesprächen die anderen und auch sich selbst viel besser kennen, sowie die eigenen Wünsche und die der anderen.

Diverse Vor- bzw Nachteile des Gemeinschaftslebens habe ich erfahren, da ich in meinem Leben das Alleinsein sowie das Leben in diversen, meist spirituellen Gemeinschaften ausprobiert habe – und nach meinem Gefühl überwiegen eindeutig die Vorteile. Mir persönlich macht das tägliche, selbstverständliche Miteinander große Freude – geteilte Freude kann sich multiplizieren. Witze reißend, lachend oder singend – oder still meditierend zusammen arbeiten kann sagenhaft viel Spaß machen. Gemeinsam im Gemüsegarten buddeln, Hütten bauen, kochen, backen & essen, Wintervorräte anlegen und sich dabei austauschen ………..

Abends zusammen sitzen, erzählen, spielen, musizieren, singen, rumalbern oder auch schweigend am Lagerfeuer in den Himmel träumen …….., gemeinsam meditieren oder spirituelles Neuland erforschen …….. – ohne jegliche Anwesenheitspflicht, jeder wann er Lust auf Kontakt hat.

Doch jedem auch sein ganz privates Leben! Mein Privatleben will auch ich auf jeden Fall haben. Wir werden verteilt im 1 Hektar großen Gelände in der eigenen Lehmhütte wohnen (zwar mit Sichtkontakt zur nächsten Hütte, doch mit satt Bewuchs, Bäumen etc dazwischen), mit kleiner Küche, Terrasse usw, halt allem, was der Einzelne so für´s Leben braucht und persönlich haben will. Jeder hat seinen privaten Bereich und Rückzugsort, wenn er keine Lust auf Kontakt oder viele Menschen hat – oder zB seinen eigenen Besuch bei sich zuhause empfangen & bewirten will usw usw ………. Im Bereich des Gemeinschaftshauses sollte entstehen oder existiert bereits: große Küche, großer runder Lagerfeuerplatz, gemeinsam genutzter Brotbackofen, diverse Essplätze, Badehaus, Medizinrad, Schwitzhütte, Schlafsaal für Gäste, Werkstatt, und alles, was uns sonst im Laufe der Zeit noch an schönen Dingen einfallen wird.

Für unseren Lebensunterhalt haben wir zum einen den Gemüsegarten und alles mögliche Essbare aus der Wildnis. Und zum anderen habe ich zwei Projekte in Vorbereitung, weil es hier in den Bergen nicht ganz einfach ist, den Lebensunterhalt zu verdienen, den jeder so über den Eigenanbau hinaus braucht und haben möchte. Als leidenschaftliche Gastronomin & Köchin habe ich die französischen Essvorlieben studiert: da ich in aller Welt immer wieder erlebt habe, dass mit leckerem Essen immer Geld (oder andere Tauschmittel) verdient werden können, da ja jeder Mensch immer wieder von Neuem hungrig auf was Leckeres ist:

  • Das eine Projekt ist Speisepilz-Zucht – ausführliche professionelle Literatur ist vorhanden, der Wald hier eignet sich ausgezeichnet für bestimmte Pilze, und die Franzosen bezahlen als Feinschmecker hohe Preise für frische Pilze oder Pilzprodukte – wir können sie selbst essen und frisch auf dem Markt oder an Restaurants verkaufen – die überschüssige Ernte weiterverarbeiten, getrocknet, eingekocht, als Paste, in Öl, als Trockenwürze ……… – als ich grad auf dem besten Wege war, mich in die Zucht einzuarbeiten, kam mir Fukoshima dazwischen – und da Pilze radioaktive Strahlung extrem speichern, hab ich dieses Projekt erst mal in die Warteschleife gelegt, doch inzwischen könnte man damit loslegen.
  • Das andere Projekt ist ein Markt- bzw Festival-Stand mit schnell zubereitetem, lustigem und sehr leckerem speziellen Essen, zu dem mir bisher jeder befragte Franzose versicherte, dass das tierisch gut laufen wird – von Frühling bis Herbst finden in den Pyrenäen (zusätzlich zu den regelmäßigen Wochenmärkten) immens viele Festivals, Feste und Sondermärkte zu bestimmten Themen statt – Märkte & Festivals machen Spaß, man trifft tausend Leute und praktiziert seinen französischen Wortschatz – und man kann damit (nach einer Eingewöhnungsphase) ziemlich viel Geld verdienen, zB auch für Landkauf.
  • Des weiteren wären auch selbst organisierte Sonnwend-Festivals, Seminare oder Wildnistouren für zahlende Gäste möglich – oder was auch immer ihr noch für gute Ideen habt – ich zB möchte schamanische Seminare anbieten, in die eure jeweiligen Fähigkeiten integriert werden könnten – oder ihr bietet eigene Seminare oder Workshops mit euren besonderen Talenten an – und wenn ich erst mal so richtig fließendes Französisch sprech (und den hiesigen Dialekt fließend versteh ;-) ), möcht ich gern Kurse anbieten für Wildnis-Essen für Erwachsene – sowie für Kinder in Schulen (in France ist Ganztagsunterricht mit Nachmittagsbetreuung selbstverständlich, sowie Betreuungsangebote in den 3-monatigen Sommerferien – beides mit interessanten Kursangeboten von Nicht-Lehrern).

Und mit überschüssigem Geld würde ich persönlich am liebsten weiteres Land dazu kaufen zur Vergrößerung des Geländes, bis wir ein großes, weit verzweigtes Dorf sind  :-D   – schauen wir mal – on vera!


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