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Utopie ist machbar, Herr Nachbar ———— Utopie ist machbar, Herr Nachbar

Frühling

:-D Frühling :-D


Hoch die Tassen! Auf diesen weltbewegenden Moment erhebe ich mein Glas südfranzösischen Weins und proste euch allen jubelnd zu: ich habe Strom, jippie jeah! Hab die Solaranlage allein zusammen gebaut und angeschlossen – und alles funktioniert, bin mächtig stolz auf mich! Jetzt kann ich ganz gemütlich zuhause mit göttlichem Bergblick schreiben, später alles auf einen Speicher-Stick ziehen und in der Zivilisation abschicken. Und wenn dann auch noch Internet dazu kommt, brauch ich nur noch vom Berg zu steigen, wenn ich wirklich Lust dazu habe, hurra :-D

Während ich hier gemütlich in der Sonne am Laptop vor mich hin schreibe und dabei in die Hügel sinniere, besucht mich ab und zu der Ziegenhirte Marcel von der Nachbarkommune mit seinen bimmelnden Ziegen, und wir halten einen kleinen Schwatz während er seinen Proviant verspeist – oder meine junge französische Nachbarin Leila schaut auf ´nen Tee vorbei, nachher wird sie erst mal für ‘nen Monat zur Kirschernete in die Ardèche entschwinden.

Frühling ist doch ´ne traumhaft schöne Jahreszeit! Viele Bäume sind noch im Knospenstadium, manche haben bereits Blätter ausgebildet, und die wilden Kirschbäume blühen – dadurch sind alle Berghänge hellgrün, rosa und braun gesprenkelt - und auch die Wiesen blühen bereits in allen Farbschattierungen. Man kann zuschauen, wie das Grün täglich weiter die Berghänge raufkrabbelt, jeden Tag erstrahlen mehr Bäume in grüner Blätterpracht – und der Schnee auf den fernen Bergriesen schmilzt auch langsam dahin.

Zum Vollmond lauf ich nachts hingerissen von der Schönheit über die Berghänge: es ist fast so hell wie am Tage und der Wald strahlt im traumhaften Zwielicht ein ganz besonderes Flair aus. Vorgestern lag ich genüsslich im Mondschein auf der Wiese und bestaunte einen großen blühenden wilden Kirschbaum – im Mondlicht wirkte er wie über und über mit Flocken bepudert.

Jetzt fängt’s grad wieder an zu nieseln, das Aprilwetter ist wohl doch noch nicht ganz beendet, heut Nachmittag kamen tatsächlich noch mal fette Hagelkörner vom Himmel geprasselt. Zurzeit wechselt das Wetter etwa alle halbe Stunde von Sonne zu Nieselregen und zurück – dann pladdert´s wieder mal richtig für ´ne Viertelstunde, dann strahlt einen wieder die Sonne an ……… Weste an-Weste aus, Halstuch umwickeln-wieder abwickeln, Schuhe an-Schuhe aus ……… Ab und zu kriechen Nebelschwaden aus den Bächen durch die Bäume in Richtung Gipfel um sich mit tiefhängenden Wolken zu vereinen, so dass man nur noch 10 Meter weit schauen kann – und ´ne Stunde später ist wieder klare Sicht.

Doch insgesamt empfinde ich es bereits als so warm, dass ich wieder nach draußen gezogen bin – Tisch & Stühle stehen draußen unterm Vordach – in meine Texte fließt der Bergblick mit ein – kochen tue ich auch draußen aufm Hobo-Ofen – abends lese ich den Eulen lauschend mit Kopflampe auf der Terrasse – und nachts schlaf ich schaukelnd in den Sternenhimmel träumend in meiner Hängematte ein.

Gleich werd ich mir nen leckeren Wildsalat zubereiten - mal schauen, was ich so finde, mmh ……….

Ja, was ist es jetzt geworden? Als ich die Tour übers Gelände machte, habe ich gesammelt: Beinwell, Löwenzahn, Breit- & Spitzwegerich, Himbeerblätter, Taubnessel, Vogelmiere, Schafgarbe, Rotklee und Ampfer – sowie Schaumkraut & wilde Minze:  bis auf die beiden letzten hab ich alles in hauchfeine Streifen geschnitten und mit einer Senf-Oliven-Vinaigrette vermengt – und aus Schaumkraut & Minze ne leckere Majonäse gemixt (erfrischend & scharf) – die Majonäse aufs hausgebackene Brot, Ziegenkäse drüber gehobelt – dazu nen leckeren Tee – und als Dessert Honigkuchen mit Himbeermarmelade vom letzten Herbst - das ist Luxus pur :-D


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